Werk- und Betreuungsstätte Ottendorf – Hier lebt die Individualität

Als wir zu Besuch bei der Werk- und Betreuungsstätte für Körperbehinderte in Ottendorf waren, bekamen wir einen Rundgang durch die unterschiedlichen Werkstätten der Einrichtung. Unser Rundgang führte uns durch die EDV-Gruppe, die Textilgruppe, Holzgruppe und die Kreativgruppe, dabei haben uns die EDV- und Textilgruppen einen genauen Einblick in ihre Arbeit gegeben.

Vorab noch einige Informationen zu der Entstehung.

1960 wurde ein Presseaufruf gestartet, der sich zum Ziel gesetzt hatte, Kinder mit Beeinträchtigung zu fördern und ihnen eine Tagesstruktur zu bieten. Etwa 50 interessierte Menschen haben sich daraufhin gemeldet und den Grundstein gelegt. Aus dem Betreuungsangebot für Kinder hat sich 1967 die Werk- und Betreuungsstätte für Körperbehinderte in Ottendorf entwickelt. Die Leitsätze „ Hilfe zur Selbsthilfe“ und „ Durchbrechen der Isolation“ haben sich seit der Gründung nicht verändert.

Im Laufe der Zeit wurden Wohnangebote angegliedert und das ambulante Angebot erweitert.

Unser  Rundgang startete in der EDV-Gruppe. Jeder Beschäftigte hat hier einen individuell eingerichteten Arbeitsplatz, der genau auf seine Bedürfnisse ausgelegt ist. Die Gruppe schreibt verschiedene Texte und erstellt Kalender oder Listen.  Um das Arbeiten zu erleichtern, werden viele Hilfsmittel von den Werkstätten hergestellt. Hier hat eine Erhöhung des Tisches oder des Bildschirms schon eine große Wirkung und sorgt dafür, dass die Beschäftigten besser arbeiten können.

Von der EDV-Gruppe ging es dann weiter in die Textilgruppe. Hier werden hauptsächlich Kissen, Kugeln und noch viele weitere Dinge aus Filz hergestellt. Dafür gibt es auch hier verschiedene Hilfsmittel, die teilweise eine unerwartete Herkunft haben. So haben wir überrascht festgestellt, dass sich Küchengeräte zum Filzen von Kugeln eignen. Die elektrischen Geräte werden durch einen großen Knopf an und ausgeschaltet, der es den Beschäftigten ermöglicht mit den Mitarbeitern gemeinsam die Geräte zu bedienen. Diese Arbeiten können bei schönem Wetter auch draußen ausgeführt werden, was sehr gerne gemacht wird.

Die Hilfsmittel spielen in der WuB eine große Rolle, sie werden individuell mit den Mitarbeiter/innen und Beschäftigten angefertigt, dabei werden die Erfahrungen aus anderen Gruppen und die der Hausmeister genutzt. „Diese Hilfsmittel sind dann meist einfach aber effektiv. Sie sind das, was uns auszeichnet“, erzählte Inga Tolk, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. So wird es jedem Beschäftigten ermöglicht mitzuarbeiten und Erfolgserlebnisse zu erleben.

Weitere Angebote der Tagesstätte:

  • Gartengruppe
  • Holzwerkstatt
  • Keramikwerkstatt
  • Kerzenwerkstatt

Neben der Tagesstätte gibt es noch die Tagesförderstätte, die Lernwerkstatt, die Tagesstruktur und verschiedenste Wohnmöglichkeiten.

In der Tagesförderstätte gibt es eine Kreativgruppe, in der verschiedene Projekte umgesetzt werden. Dieses Hilfsmittel (siehe Fotos) dient z.B. zum Vermischen von Farbe, dafür rollt der/ die Beschäftigte mit einer Rolle über einen Beutel mit Farbe und löst dabei einen Soundbutton aus. Durch den ertönenden Sound wird der/die Beschäftigte zum weitermachen motiviert.

Wenn Interesse besteht, dort ein FSJ oder BFD zu absolvieren, ist hier die Internetadresse: www.wub-ottendorf.de  

 

Von Dominik, Lina und Charlene 20.04.2018